Schon als Baby hatte ich Magen-Darm-Probleme in Form von Blähungen. Als ich 14 war bekam ich dann die Ausschlussdiagnose „Reizdarm“. Und bis heute sind mir daher unterschiedlichste Magen-Darm-Probleme ein treuer Begleiter. Somit habe ich auch schon wirklich sehr viele Behandlungsformen ausprobiert. In meiner Jugend waren das leider vor allem Schmerzmittel, jedoch auch damals dank meiner Eltern schon pflanzliche Präparate. Inzwischen sind es ausschließlich pflanzliche Präparate, Ernährungsformen und Alltagsgestaltungen die meinen Darm gesund halten.
Im Vergleich zu meiner Jugend habe ich heute wirklich nur noch minimale Darmprobleme, was ich mir damals niemals hätte vorstellen können.
Daher möchte ich euch heute paar Tipps & Tricks gegen Magen-Darm-Probleme vorstellen, die MIR persönlich geholfen habe und für den einen oder anderen hilfreich sein können. Jedoch ist der Darm sehr individuell und daher solltet ihr euch selbst und euren Darm vor allem gut beobachten. Dann merkt ihr schnell was eurem Darm gut tut und womit er eher zu kämpfen hat.
Ernährung
Hierbei ist es vor allem wichtig ausreichend Ballaststoffe und Wasser zu sich zu nehmen. Ballaststoffe sorgen nicht nur für eine gute Verdauung und helfen somit gegen Durchfall/Verstopfung, sondern verhindern damit auch die Folgen wie z.B. Hämorrhoiden und Divertikel.
Ballaststoffreiche Lebensmittel sind zum Beispiel:
- Vollkornprodukte
- Kartoffeln
- ungeschältes Obst und Gemüse v.a. Schwarzwurzel, Artischocke, Topinambur
- Kleie
- Hülsenfrüchte
- Nüsse und Samen v.a. Leinsamen
- Trockenobst
Ballaststoffe dienen ebenfalls als Präbiotika, d.h. sie dienen als Futtermittel für die gesunden Darmbakterien und unterstützen somit eine gesunde Darmflora. Jedoch nur die Ballaststoffe, welche resistent gegen die Magensäure sind wie z.B. Inulin (z.B. in Topinambur) und Pektin (z.B. in der Schale von Zitronen).
Wichtig: Ballaststoffe wirken kontraproduktiv und können sogar Magen-Darm-Probleme verursachen, wenn zu wenig Wasser getrunken wird!
Entzündungshemmende Lebensmittel sind ebenfalls gut bei Problemen mit einem entzündlichen Magen-Darm, jedoch auch präventiv für die Darmgesundheit z.B.:
- Omega-3-Fette z.B. Leinsamen, Kürbiskerne, Walnüsse
- Antioxidantien z.B. Heidelbeere, Rotkraut, Paprika, Brokkoli, dunkelgrünes Gemüse
- Gewürze wie Kurkuma, Curry, Paprika, Chili
- Bitterstoffe z.B. Löwenzahn, Artischocken, Zuckerhut, Grapefruit, Chicorée
–> Bitterstoffe regen zudem die Verdauung an und fördern den Appetit
Der Säure-Basen-Haushalt.
Ein übersäuerter Magen-/Darmtrakt kann ebenfalls zu Schmerzen, Blähungen oder einer schlechten Verdauung führen. Daher ist es wichtig sich ausgeglichen von säure- & basenhaltigen Lebensmittel zu ernähren. Zu viel von beiden kann sich negativ auf den Körper auswirken. Sauer wirken v.a. tierische Produkte wie z.B. fettes Fleisch und Milchprodukte; sauer wirken jedoch auch Getreideprodukte. Basisch wirken hingegen z.B. Gemüse und Obst. Wer sich jedoch z.B. pflanzenbasiert ernährt und seine Getreideprodukte immer in Kombination mit Gemüse oder Obst isst, sollte hierbei keinerlei Probleme haben.
Wichtig: Natürlich ist es total davon abhängig welche Problematik akut ist, um sagen zu können welche Ernährung ideal passt. Aber mit Ballaststoffen, entzündungshemmender Ernährung und einem ausgeglichenem Säure-Basen Haushalt kann man prophylaktisch seinen Darm auch schon stärken und der Darmflora etwas Gutes tun.
Sonstige Tipps:
- ein großes Glas lauwarmes Wasser morgens nach dem Aufstehen bringt die Verdauung auf natürliche Weise in Schwung
- während Magen-Darm Problemen auf zu scharfe, fettreiche, zu kalte oder heiße Speisen verzichten
- hilfreich können mehrere kleine Mahlzeiten anstelle von wenig großen Mahlzeiten sein
- lauwarme, weiche Kost kann bei akuten Problemen von Vorteil sein
- intermittierendes Fasten, hierbei hat der Darm eine längere Pause von z.B. 16 Stunden in der er sich erholen und beruhigen kann –> ich praktizieren diese Ernährung (ca. 16h Fasten & 8h Essen) inzwischen seit fast einem Jahr und habe bisher positive Erfahrungen damit gemacht und mein Reizdarm stark verbessert
Pflanzenheilkunde
Dieser Bereich ist manchmal wirklich mein größter Retter, wenn es meinem Darm akut schlecht geht. Z.B. bei Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Krämpfe usw. Daher habe ich euch mal ein paar Tipps und Rezepte zusammengestellt:
Teezubereitungen:
Symptom: | Heilpflanzen: |
Blähungen | Anis-Fenchel-Kümmel, Pfefferminzblätter, Lavendelblüten |
Schmerzen, Krämpfe | Kamillenblüten, Süßholzwurzel, Schafgarbenkraut, |
Völlegefühl | Pfefferminzblätter |
Durchfall | Frauenmantelkraut, Schwarztee (15min ziehen lassen) |
Übelkeit | Kamillenblüten, Pfefferminzblätter, Ingwer |
nervöser Reizmagen | Baldrianwurzel, Lavendelblüten, Melissenblätter |
krampfender Reizmagen | Eibischblätter, Kamillenblüten, Süßholzwurzel, Malvenblüten, Anis, Fenchel |
Verstopfung | Ingwer, Löwenzahn, Schafgarbe |
Appetitlosigkeit | Thymiankraut, Löwenzahnkraut, bittere Fenchelfrüchte, Schafgarbenkraut, Ingwer |
Mögliche Teemischungen:
1. Entblähender Tee aus jeweils 20g:
- Kamillenblüten
- Pfefferminzblätter
- Baldrianwurzel
- Kümmelfrüchte
- angestoßene Anisfrüchte
–> Ca. 1-2TL der Teemischung mit 150ml siedendem Wasser übergießen, 10min ziehen lassen. Mehrmals täglichen.
2. Reizlindernder, krampflösender Tee:
- 40g Eibischblätter
- 20g angestoßene Anisfrüchte
- 20g Kamillenblüten
- 20g Süßholzwurzel
–> Ca. 1TL der Teemischung mit 150ml kochendem Wasser übergießen, ca. 10min abgedeckt ziehen lassen. 2-3Tassen bei Bedarf täglich trinken.
Kamillenblüten Tinktur – Rezept:
Hilft vor allem bei Blähungen, Krämpfen, Völlegefühl, Reizmagen/-darm.
Benötigt wird:
Zubereitung:
–> Die Tinktur ist ca. 1 Jahr haltbar. Anwendung:
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Tinkturen aus der Apotheke:
- Kamillosan
- Iberogast
Sonstiges:
- Bauchmassagen mit Heilpflanzenölen wie z.B. Anis, Fenchel, Kümmel
- Indische Flohsamenschalen in Wasser eingeweicht gegen Durchfall, Verstopfung und Reizmagen/-Darm
Alltag
Schon mit 14 habe ich gemerkt, dass meine Darmprobleme immer dann schlimmer werden, wenn ich viel Stress in der Schule oder Daheim hatte. Jedoch habe ich damals dann lieber etwas gegen die Schmerzen genommen anstatt an der Stresssituation zu arbeiten.
Inzwischen habe ich einige „Tools“ für mich gefunden, die mir wirklich gut helfen mich zu entspannen und somit den Stress und die Magen-Darm Probleme zu reduzieren, durch z.B.:
- regelmäßige Meditationen
- Yin-Yoga
- Romane HÖREN (da ich mich hierbei hinlegen kann und mein Darm komplett entspannen kann)
- lange Spaziergänge an der frischen Luft
- früh schlafen gehen, kein Handy/Laptop direkt vor dem schlafen gehen
Welche Tipps & Tricks habt ihr gegen eure Magen-Darm Probleme?
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